KONSUM IN DER PANDEMIE
Wie Unternehmen darauf richtig reagieren

Lange Lockdowns und Social-Distancing-Maßnahmen haben nicht nur den Alltag der Verbraucher drastisch verändert, sondern auch deren Einkaufsgewohnheiten. Dies macht sich auf der einen Seite bemerkbar in der Art der Produkte, die gekauft werden. Aber auf der anderen Seite auch, wo diese eingekauft werden. Welche Produktbereiche profitabel sind und was Unternehmen gerade jetzt tun sollten, um auch zukünftig Kunden halten und gewinnen zu können, wird in diesem Artikel beantwortet.

BEITRAG VON

Teambild Maximilian Perkmann
Maximilian Perkmann
Strategist
Teambild Helmut Franceschini
Helmut Franceschini
CEO, Founding Partner

Sich auf die eigene Gesundheit zu konzentrieren wurde seit Pandemiebeginn nicht nur zur Priorität, sondern auch zur Eigenverantwortung. Vor allem im Lebensmittelbereich ist deutlich erkennbar, dass sich Konsumenten durch die Auswirkungen von COVID-19 neu orientiert haben. Aber auch das Ausfallen bestimmter Dienstleistungen veränderte die Konsumgewohnheiten der Menschen.

 

Ein weiterer Aspekt bezogen auf das Konsumentenverhalten ist die Tatsache, dass Verbraucher vermehrt online einkaufen. Für Unternehmen ist es daher jetzt besonders wichtig auch online gut aufgestellt zu sein – es gilt die Webpräsenz sowie das online Einkauferlebnis für Kunden bestmöglich zu optimieren.

 

 

PRODUKTE DIE SEIT DER PANDEMIE HÄUFIGER KONSUMIERT WERDEN

 

Immunsystemstärkende Lebensmittel

Lebensmittel, die sich positiv auf das Immunsystem auswirken, sind auf dem Vormarsch, da aktuell die Verbraucher versuchen, ihr Immunsystem zu stärken, um sich vor Krankheiten besser zu schützen. Die Konsumenten betrachten Lebensmittel unter anderem als wichtigen Parameter für ihr Immunsystem. Beispiele hierfür sind Lebensmittel wie Ingwer oder Zitrusfrüchte.

 

Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel

Als die Pandemie Einzug hielt, statteten sich auch bereits gesundheitsbewusste Verbraucher das ganze Jahr über vermehrt mit Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln aus. Beispielsweise mit Vitamin C, Zink oder Präparate wie Immun 44. In den USA konnte in diesem Sektor im ersten Halbjahr 2020 ein Umsatzanstieg von rund 50% beobachtet werden. Dieser Anstieg setzte sich im dritten Quartal ebenfalls fort mit einem Anstieg von 26%.

 

Kaffee

Kaffee ist eine weitere beliebte Einkaufsware für Lockdown-Konsumenten, da die Arbeit von zu Hause aus für eine hohe Anzahl an Personen auf der ganzen Welt mittlerweile zur Norm geworden ist. Nestlé beispielsweise verzeichnete 2020 in Europa einen Umsatzanstieg von frischem Röstkaffee um rund ein Drittel.

 

Haushaltsreiniger und Desinfektionsmittel

Es überrascht nicht, dass der Umsatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln für den Haushalt enorm gestiegen ist. Der Eigentümer von Dettol und Lysol, Reckitt Benckiser, verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres 2020 einen Anstieg der Verkäufe von Reinigungstüchern in den USA um über 100% im Vergleich zum Vorjahr und um 60% im zweiten Quartal. Der Umsatz von Geschirrspülmitteln und allgemeinen Küchenreinigern stieg ebenfalls um rund 40% an. Hygiene und Gesundheit sind zwei Faktoren, auf die sich die Kunden fokussieren. Haushaltsreiniger und Händedesinfektionsmittel, Seifen und Reinigungsgele stehen auch weiterhin ganz oben auf den Einkaufslisten der Verbraucher. Jene Artikel, welche zu Beginn der Pandemie sehr gefragt waren, werden auch weiterhin verstärkt gekauft.

 

Haarfarbe

Sowohl in den USA als auch in Europa haben sich Haarfärbeprodukte für zu Hause als besonders beliebt erwiesen, da Friseurbesuche aufgrund der Ausgangssperren abgesagt werden mussten. Bei Unternehmen wie L’Oreal und Henkel stieg der Umsatz mit Haarfarben im zweiten Quartal 2020 um über 30% an.

 

 

VERSCHIEBUNG VON STATIONÄREN EINKÄUFEN AUF ONLINEKANÄLE

Der E-Commerce auf der ganzen Welt, in verschiedenen Sektoren, hat im Jahr 2020 stark zugenommen, da Verbraucher in Lockdown-Phasen online nach einer breiten Palette an Produkten suchten. Die Pandemie hat dazu geführt, dass immer mehr Kunden online einkaufen. Der E-Commerce macht nun 16,1% der gesamten US-Verkäufe aus. Dieser Trend dürfte anhalten, selbst wenn die stationären Geschäfte ihre Türen wieder öffnen, da online-Shopping sich rasant weiterentwickelt hat. Dies ist in China bereits sehr offensichtlich, wo das digitale Erlebnis für Käufer und die Online-Integration vergleichsweise extrem weit fortgeschritten ist. Durch die langanhaltenden Ausgangssperren wurde der Schwerpunkt viel stärker auf die Webpräsenz, Online-Systeme, Marketing und Logistik von Unternehmensseiten gelegt.

 

In den letzten Jahren haben einige der Global Player hohe Summen investiert, um sich digitaler aufzustellen, Innovationen zu beschleunigen und ihre Portfolios neu auszurichten. Dadurch sind diese Unternehmen bis zu einem gewissen Grad „vorbereitet“ in die Pandemie geraten. Da diese Unternehmen bereits Vorkehrungen geschaffen hatten, um ausschließlich online ihre Produkte zu verkaufen.

 

Die Umstellung auf E-Commerce ist sowohl für große als auch für kleine Marken von entscheidender Bedeutung. Die Pandemie verändert die Konsumgüterindustrie in Echtzeit und beschleunigt die langfristigen zugrunde liegenden Trends innerhalb weniger Wochen. Trendforschungen zeigen, dass neue Gewohnheiten, die sich jetzt bilden, über diese Krise hinaus Bestand haben und den Konsum dauerhaft verändern werden.

 

 

EINZELHANDEL HAT NACHHOLBEDARF BEI DIGITALISIERUNG

Besonders für den lokalen Einzelhandel ist jetzt ein agiles Reagieren essentiell, um mit dem veränderten Konsumentenverhalten Schritt halten zu können. Der Fokus sollte sich auf die Schaffung neuer Online-Angebote und Services richten. Derzeit ist in Europa, speziell in Österreich ein großer Teil des Einzelhandels noch nicht gut genug aufgestellt für einen komfortablen Onlineeinkauf. Zum Teil halten unübersichtliche Online-Shops sowie umständliche Bestellvorgänge oder lange Lieferzeiten der lokalen Anbieter den Kunden davon ab einen Einkauf zu tätigen. Leider besteht aktuell ein enormer Unterschied zwischen den internationalen Online-Handelsgiganten und vielen lokalen Händlern. Daraus ergibt sich ein dringender Handlungsbedarf für den lokalen Einzelhandel.

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